Die Reihe wird im Auftrag des Instituts Kirche und Judentum gemeinsam herausgegeben von Alexander Deeg, Beate Ego, Hanna Liss, Christoph Markschies und Ralf Meister.
Sie stellt eine kleine Zusatzserie zur Reihe Studien zu Kirche und Israel. Neue Folge dar, in der vor allem allgemeinverständliche Texte zu aktuellen Anlässen und Beiträge zur gegenwärtigen Orientierung veröffentlicht werden.
Die Reihe erscheint bei der Evangelischen Verlagsanstalt Leipzig und ist dort erhältlich.
Eine Widerlegung der judenfeindlichen Ritualmordbeschuldigung
Herausgegeben von Matthias Morgenstern und Annie Noblesse-Rocher
Diese Schrift des deutschen Reformators Andreas Osiander ist einer der wenigen Texte seiner Zeit, der die Juden gegen die ungerechtfertigten Anklagen verteidigt, denen sie seit dem Mittelalter ausgesetzt waren. Die perfideste und gefährlichste dieser Anklagen war die Behauptung, die Juden bemächtigten sich christlicher Kinder, um sie zu töten und ihr Blut für rituelle Zwecke zu gebrauchen. Der Nürnberger Reformator Andreas Osiander (1498–1552), der bei einem Juden Hebräisch gelernt hatte und jüdische Traditionen kannte, zeigt in seinem zunächst anonym publizierten Traktat mit theologischen, philologischen und logischen Argumenten die Absurdität dieser Anklagen. Diese erste Ausgabe seiner Schrift in heutigem Deutsch macht die biblischen und talmudischen Quellen Osianders sichtbar und zeichnet seinen Gedankengang nach.
ISBN 978-3-374-05661-3
2018
128 Seiten, Paperback
18,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Wenn aus der Perspektive des jüdisch-christlichen Dialogs auf das Reformationsjubiläum 2017 geblickt wird, geht es meist um die Frage, wie die evangelischen Kirchen mit den antijüdischen Äußerungen Martin Luthers und ihrer antisemitischen Wirkungsgeschichte umgehen sollen.
Die reformationsgeschichtliche Forschung hat gezeigt, dass das klassische Modell einer Zweiteilung von Luthers Schriften in eine eher judentumsfreundliche und eine eher judentumsfeindliche Phase historisch nur begrenzt trifft. Gremien der evangelischen Kirchen, insbesondere die Synode der EKD, haben sich in Erklärungen mit den problematischen Äußerungen Luthers und anderer Reformatoren beschäftigt.
In dem hier publizierten Text des angesehenen Berliner Theologen Christoph Markschies, der auf den Eröffnungsvortrag der Woche der Brüderlichkeit in Berlin 2016 zurückgeht, wird nochmals gefragt, wie trotz der Bürde des reformatorischen Antijudaismus Grundeinsichten der Reformation, insbesondere das emphatische Votum „Allein die Schrift!“, für den heutigen jüdisch-christlichen Dialog fruchtbar gemacht werden können. Denn es gilt, den Reichtum der ganzen Bibel und insbesondere ihrer unübersehbaren jüdischen Dimensionen zu entdecken und zu bewahren.
ISBN 978-3-374-04424-5
2017
128 Seiten, Paperback
EUR 15,00
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)