Jesus ruft die Menschen, die unter der Last knien, zu sich ... Er bietet ihnen einen neuen, anderen Weg. Er verspricht ihnen nicht, dass ihre Sorgen verschwinden werden, sondern verspricht ihnen Erquickung. Dieses alte deutsche Wort bedeutet „Frische“. Etwas, das ihnen die Kraft gibt, mit den Schwierigkeiten des Lebens umzugehen.
Das Einüben eines spirituellen Weges, welcher auch immer dieser sein mag, erfordert Hingabe von uns. Es ist, als würde man in ein neues Land kommen und eine neue Sprache und andere Bräuche lernen, die wir bis heute nicht kannten. Es gibt diejenigen, die sich entspannen und denken, dass all ihre Probleme und Sorgen verschwinden oder eine Lösung finden werden. Aber das ist nicht der Fall. Ein Mensch bringt sich in jede Situation. Wir können uns selbst nicht entkommen, selbst wenn wir ein Land durchqueren oder einem spirituellen Weg folgen. Aber diese Veränderung führt dazu, dass wir neue Werkzeuge und Fähigkeiten erlernen, die uns Frische verleihen – unsere Energie wird sich verändern und wir werden die Dinge aus einer anderen Perspektive sehen. Dadurch können wir die Herausforderungen des Lebens besser meistern.
Aufatmen. Die Mühsal unterbrechen. Die Überlastung ablegen. Gegen Mühe ist nichts zu sagen: sich Mühe geben, sich Mühe machen. Aber nicht ununterbrochen. Sechs Tage sollst du arbeiten, dich abmühen. Am siebten Tag ist Schabbat: Ruhe, Aufatmen.
Jesus lädt uns Menschen aus den Völkern ein, mitzutun an der Geschichte Israels – eine Befreiungsgeschichte für Abgemühte und Überlastete. Nicht länger fremd und fern zu bleiben den verheißungsvollen Bundesschlüssen; religiös abgemüht, aber ohne Hoffnung; sondern Mitbürger Israels zu werden, Hausgenossen seines Gottes.
Nehmt auf euch das Joch des Himmelreichs: erkennt und bekennt, dass der Ewige Israels Gott ist und dass er einzig ist. Fragt nach den Wegen der Vorzeit: Welcher ist der zum Guten? Geht darauf. Dann findet ihr Ruhe für eure Seelen: Aufatmen.