Professor Elad Lapidot

Die Zugehörigkeit zu einem Herrn - das bedeutet Unterwerfung und Schutz zugleich. Kann eine solche Zugehörigkeit alle glücklich machen, zu jeder Zeit, zweimal? In Zeiten der Unruhen, von Krieg, sind wir glücklich, einem Staat anzugehören, von seiner souveränen Macht geschützt zu werden. Aber das gilt nur für die Hälfte der Zeit, für die Hälfte von uns. In der anderen Hälfte sind wir Opfer der staatlichen Macht, ihrer Kriege, wir sind ihre Opfer, Flüchtlinge, oft staatenlos. Was uns alle glücklich machen wird, die ganze Zeit, ist Schutz jenseits der staatlichen Spaltung, Schutz nicht durch das Militär, sondern vor ihm. Der Herr, der diesen Schutz bietet, kommt, ist aber noch nicht da. Zu diesem Herrn zu gehören, jetzt, heißt nicht zu den Staatsmächten zu gehören. Was bedeutet diese Nicht-Zugehörigkeit? Wer würde es wagen, Staatenlosigkeit zu erfreuen? Diese Herausforderung nennt die jüdische Tradition Galut.

Professor Christoph Markschies

Es ist mir peinlich, aber bei diesem Bibelvers muss ich einfach von der Peinlichkeit erzählen: Bevor ich 1983 in Jerusalem zu studieren begann, prägte mein Bild vom Judentum während der Lebzeiten Jesu ein böses altes Klischee. Ich stellte mir vor allem unter Pharisäern Menschen vor, die schwer an der Last des Gesetzes trugen und sauertöpfisch versuchten, unmöglich Erfüllbares zu erfüllen. Und dann sah ich im Oktober 1983 erstmals Menschen fröhlich am Freudenfest des Gesetzes (Simchat Tora) mit den großen Schriftrollen in einem der Jerusalemer Stadtparks tanzen und viele andere Menschen darum herum auch tanzen, voller Freude. Seitdem weiß ich, dass Tora, Weisung, nicht sauertöpfisch macht, sondern fröhlich. Viele Menschen können sich auch nicht vorstellen, dass die rettende Ankunft Gottes fröhlich macht, wenn sie Jahr um Jahr in der stressigsten Zeit des Jahres vier Wochen vor Weihnachten angekündigt wird und dann fröhlich gefeiert werden soll. Aber auch das ist ein Klischee. Denn ich sehe in diesen Tagen eine ganze Menge Menschen, die sich von Herzen darüber freuen, dass in einem schwierigen Jahr voller Pandemie und Krieg nun die Hoffnung auf Frieden und Ruhe in die Häuser strahlt. Allewege Freude.

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