Die Reihe umschließt Arbeiten, die grundsätzlich dieselben Ziele verfolgen wie die „Veröffentlichungen aus dem Institut Kirche und Judentum“. Die Untersuchungen, überwiegend Dissertationen, sind jedoch Beiträge zur wissenschaftlichen Diskussion im engeren Sinne. Sie vertiefen Kenntnis und Verständnis der jüdischen Geschichte und des christlich-jüdischen Verhältnisses durch weiterführende Forschungen.
Die Reihe dient nicht zuletzt der Förderung solcher Monographien, die aus mehr oder weniger zufälligen Gründen bisher ungedruckt sind oder aber wegen ihrer besonderen Thematik anders vielleicht nicht zugänglich würden.
Bis Band 9 lief die Reihe unter „Studien zu jüdischem Volk und christlicher Gemeinde“.
Aufsätze und Vorträge zum jüdisch-christlichen Verhältnis
Der 2009 verstorbene Rabbiner Prof. Dr. Michael A. Signer, Abrams Professor of Jewish Thought and Culture an der University of Notre Dame, war einer der Großen des jüdisch-christlichen Gesprächs, dem es unzählige Impulse verdankt. Er war ein unermüdlicher Gesprächspartner, der sich auch durch Rückschläge von seiner Suche nach Verständigung undGemeinsamemnicht abhalten ließ. Maßgeblich war er am National Jewish Scholars Project „Dabru Emet. Eine jüdische Stellungnahme zu Christen und Christentum“ beteiligt.
Der vorliegende Sammelband enthält seine wichtigsten Aufsätze zu Theorie und Praxis des jüdisch-christlichen Dialogs, viele erstmals in deutscher Sprache. Gleichzeitig wird mit dem Sammelband auch dem Tatbestand Rechnung getragen, dass Michael A. Signer ein international bekannter und geschätzter Fachmann der Mediävistik war, wobei einer seiner Schwerpunkte auf der jüdischen und der christlichen Bibelauslegung lag.
ISBN 978-3-938435-09-0
2013
448 Seiten, Hardcover
29,80 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Der Band bietet ausgewählte Aufsätze des im Jahr 2010 verstorbenen Berliner Alttestamentlers und Judaisten Ludwig Wächter zu den Schriften des jüdischen Geschichtsschreibers Flavius Josephus, zu rabbinischen Schöpfungsvorstellungen im Wechselspiel zwischen Bibel und platonischer Philosophie, zu zentralen Persönlichkeiten des jüdisch-christlichen Gesprächs von Hermann L. Strack bis zu Josef Bor und zu wichtigen Etappen der Neubestimmung des Verhältnisses der Kirche zum Judentum. Beigegeben ist dem Band ein Geleitwort von Markus Witte zu Leben und Werk von Ludwig Wächter. Der Band steht an der Seite der von Hans-Joachim Beeskow herausgegebenen Predigten Ludwig Wächters (2011) und dokumentiert wie dieser ein halbes Jahrhundert christlich-jüdisches Gespräch unter den Lebens- und Wissenschaftsbedingungen der damaligen DDR.
ISBN 978-3-938435-07-6
2012
112 Seiten, Softcover
14,80 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Kinderbibeln im Lichte des christlich-jüdischen Dialogs
Kinderbibeln sind ausgesprochen beliebt und entsprechend weit verbreitet. Sie gehören zur religiösen Erst- und Grundliteratur. Kinder, Jugendliche, Familien sind ihre Adressaten. Die vorliegende Studie untersucht zum ersten Mal in umfassender Weise Kinderbibeln im Lichte von Fragestellungen, Themen, Inhalten und Erkenntnissen des christlichen-jüdischen Dialogs. Sie zeigt auf, dass Kinderbibeln in Gefahr stehen, als religiöser Erst- und Grundliteratur auch zu einer Erst- und Grundquelle antijudaistischer und antijüdischer Einstellungen und Vorurteile zu werden. Was zu beachten ist im Blick auf eine angemessene, der Wirklichkeit entsprechenden Darstellung von Juden und Judentum und des Verhältnisses von Juden und Christen ist für alle, die sich mit Kinderbibeln beschäftigen und sie nutzen, im vorliegenden Buch zu lesen.
ISBN 978-3-938435-08-3
2014
420 Seiten
29,80 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Am 6. Mai 1939 wurde mit einem Festakt auf der Wartburg das „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“ gegründet. Das Institut war eng mit der Ideologie und Organisation der Thüringer Kirchenbewegung Deutsche Christen verbunden.
Band 1 entfaltet die Entstehung und Entwicklung der Thüringer Kirchenbewegung in den Jahren 1928–1939 und skizziert die Biografien ihrer führenden Vertreter. Neben der Rekonstruktion ihrer Ekklesiologie erfolgt die Darstellung des Verhältnisses der Bewegung zu konkurrierenden und kooperierenden kirchenpolitischen Gruppen sowie zu staatlichen Stellen im Nationalsozialismus.
Band 2 thematisiert das kirchliche „Entjudungsinstitut“ und seine Aktivitäten bis Kriegsende. Untersucht werden die Organisations- und Mitarbeiterstruktur, die Arbeitsfelder und die wichtigsten Veröffentlichungen des Instituts. Ein Ausblick geht auf das fehlende Unrechtsbewusstsein führender Institutsmitarbeiter ein und erfasst es als Ausdruck eines Kontinuitätsproblems. So hat der Mangel an Bereitschaft zur kritischen Reflexion der Bestrebungen der Kirchenbewegung und der Arbeit des Instituts fraglos antisemitische Denkmuster und theologischen Judenhass auch nach Kriegsende in Theologie und Kirche weiter befördert.
Bd. I: Die Thüringer Kirchenbewegung Deutsche Christen 1928-1939
ISBN 978-3-938435-00-7
2010
454 Seiten
Bd. II: Das »Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben« 1939-1945
ISBN 978-3-938435-01-4
2010
472 Seiten
Bände I-II
38,90 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Die Anfänge der preußischen Judenmission
1822 wurde in Berlin die „Gesellschaft zur Beförderung des Christenthums unter den Juden“gegründet. Sie entstand auf dem religiösen Nährboden der preußischen Erweckungsbewegung und wurde vom Königshaus nachdrücklich begrüßt und gefördert.
Vor dem politisch-sozialen und dem religiösen Hintergrund der Jahre vor und nach dem Wiener Kongress 1815 zeichnet Viola Schrenk in ihrer Untersuchung ein differenziertes Bild von der Entstehung der preußischen Judenmissionsgesellschaft und von der Tätigkeit ihrer Missionare, die von der Hauptstadt aus in die Provinzen Posen und Schlesien gesandt wurden. Mit Hilfe von zahlreichen, vielfach bislang unbekannten Quellenmaterialien vermag sie die Arbeit der Missionare unter Juden und Christen anschaulich und detailliert darzustellen und in ihrem geschichtlichen Zusammenhang zu würdigen. Ihre sensible Auswertung des immensen Quellenmaterials fördert dabei manch Überraschendes zur jüdischen, christlichen und christlich-jüdischen Geschichte in Preußen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu Tage.
ISBN 978-3-923095-36-0
2007
420 Seiten
21,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Ökumenische Studien christlicher Theologie
Die hier unter dem paulinisch angeregten Leitwort vom „Ja Gottes zu Israel“ (2 Korinther 1,19f) versammelten theologischen Studien umschreiben inhaltlich einen Bogen, der bei der Frage nach dem Recht ökumenischer Ortsbestimmung des christlich-jüdischen Verhältnisses einsetzt, so heikle Themen wie die christliche Rede von Gott und Jesus Christus, von Messias und Geist Gottes aufnimmt und das virtuelle Gespräch mit jüdischen Denkern wie Franz Rosenzweig, Hans Jonas und Emmanuel Levinas führt. Dissens, Fremdheit und Anderssein werden vom Autor in dem vorherrschenden Bemühen um einen Konsens nicht aufgelöst, sondern bearbeitet, tiefer verstanden und ausgehalten.
Hans Hermann Henrix, langjähriger Direktor der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen, hat seit mehr als drei Jahrzehnten das christlich-jüdische Gespräch mitgeprägt, nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Publikationen. Er erhielt für seine dialogischen Bemühungen den Ehrendoktor der Universität Osnabrück und ist Berater der Deutschen Bischöfe für Fragen des Judentums sowie Konsultor der vatikanischen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum.
ISBN 3-923095-33-3
2005
262 Seiten
17,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Untersuchungen zu seiner homiletischen und liturgischen Gestaltung in der evangelischen Tradition
Der 10. Sonntag nach Trinitatis gehört zu den wenigen Sonntagen der Trinitatiszeit, die aufgrund ihrer besonderen Thematik eine klar umrissene Kontur haben. In der Tradition ist er ganz dem Gedenken an die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 gewidmet. In den letzten Jahrzehnten sind ihm im Zeichen der Erneuerung des christlich-jüdischen Verhältnisses neue Bedeutungselemente zugewachsen. Beides lässt sich nicht voneinander trennen.
In ihrer aufs sorgfältigste recherchierten und glänzend geschriebenen Heidelberger Dissertation erarbeitet Irene Mildenberger die Geschichte des Sonntags seit dem Mittelalter und – mit besonderem Gewicht – seit der Reformationszeit und zeichnet seine bemerkenswert konstante homiletische und liturgische Gestaltung nach. Der teils mit Josephus, teils mit kirchlichen Autoren bestrittene und seit der Zeit der Aufklärung verschiedentlich neugefasste Bericht über die Zerstörung Jerusalems und die Predigt über den einschlägigen Text Lk 19,41–48 stehen im Zentrum der Gestaltung des Sonntags und damit zugleich der dezidierten Untersuchungen der Verfasserin.
Mildenberger schließt mit ihrer Untersuchung eine empfindliche Lücke in der Kenntnis der Geschichte des christlich-jüdischen Verhältnisses. Zugleich schafft sie die Voraussetzung für eine geschichtlich informierte und theologisch reflektierte Gestaltung des Israelsonntags. Mit abschließenden Thesen, die an die gegenwartsbezogene Einleitung anknüpfen und auf die ausführlichen Analysen von Predigten und liturgischen Texten aufbauen, trägt die Autorin zur weiteren Diskussion dieser Gestaltung bei.
ISBN 3-923095-77-5
2. durchges. Auflage 2007
389 Seiten
17,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Biblisch-theologische Orientierungen für eine Kirche neben Israel
Welche biblische Basis, welches Selbstverständnis und welchen Auftrag hat eine Kirche, die nicht länger Israel als Gottesvolk ablösen oder ersetzen, sondern Kirche neben Israel sein will?
Auf der Suche nach Antwort auf diese drängenden Fragen wendet sich Matthias Loerbroks zunächst dem neutestamentlichen Verhältnis von Christen und Juden zu und erschließt es am Beispiel von Apg 15 als Ausformung des biblischen Themas „Israel und die Völker“. Von hier aus fasst er die ökumenische Bewegung des 20. Jahrhunderts in den Blick und interpretiert sie als Entdeckung der Verantwortung der Christenheit in der Völkerwelt. In einem kritischen Überblick über das Verhältnis der Ökumene zu Israel seit 1945 zeigt er, dass die Kirchen diese Verantwortung erst wahrzunehmen vermögen, wenn sie dazu beitragen, die Völker der Welt mit Israel zu versöhnen. Das Stocken der ökumenischen Bewegung und ihre Israelvergessenheit stehen deshalb in einem inneren Zusammenhang. Dem hier erkennbaren Defizit begegnet Loerbroks durch den Rückgriff auf die wegweisenden, doch bisher nur rudimentär aufgenommenen Arbeiten der systematischen Theologen Hans-Joachim Kraus und Paul van Buren. Im letzten Teil seiner Arbeit kehrt der Verfasser zur biblischen Grundlage zurück. Er entfaltet das gesamte Buch der Psalmen in einem geschlossenen, textnahen Durchgang als Tora der Völkerwallfahrt zum Zion und nimmt so die Gewissheit des Propheten beim Wort: „Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem.“
Mit ihren verschiedenen Zugängen zum Thema bietet die an der Freien Universität verfasste Berliner Dissertation all denen biblische, historische und systematisch-theologische Orientierung, die nach neuen Wegen und neuer Weisung für Kirche und Ökumene suchen.
ISBN 3-923095-50-3
2000
221 Seiten
17,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
42 Stadtgeschichten
Berlin war eines der Zentren des Kirchenkampfes 1932–1945, der Auseinandersetzungen zwischen der Bekennenden Kirche und den nationalsozialistisch orientierten Deutschen Christen bzw. den mehrheitlich NS-hörigen Mitgliedern der Kirchenbehörden. Mit Berichten aus 42 Gemeinden und Institutionen dokumentiert dieser Band erstmals überblicksartig die Berliner Ereignisse „vor Ort“, die Kirchengeschichte der ehemaligen Reichshauptstadt „von unten“. Dabei tritt eine überraschende Vielfalt von Konflikten und Ereignisverläufen zutage, die sich einer vorschnellen Kategorisierung nachhaltig widersetzt. Mitunter wurde aus dem Kampf um die Kirche so gar Opposition gegen das NS-Regime angesichts von Unrecht und Verfolgung.
Gemeindegeschichte ist Teil der Stadtgeschichte. Darum werden die Ereignisse in den einzelnen Kirchengemeinden in diesem Band eng in den Kontext der Historie Berlins eingebunden. Eine ausführliche Einleitung in die Entwicklung des Kirchenkampfes und seine Rahmenbedingungen rundet diese Darstellung ab. Tabellen, Schaubilder, Karten und Fotos machen den Band zu einer wertvollen Hilfe für alle kirchen- und stadtgeschichtlich Interessierten.
Der Band ist aus der Arbeit eines studentischen Projekttutoriums an der Freien Universität Berlin hervorgegangen. Sein Erscheinen erfolgte in Absprache mit der Arbeitsgruppe Kirchenkampf der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg unter Leitung von Generalsuperintendent i.RErich Schuppan.
„Ich habe Ihr Projekt … sehr gut gefunden, weil es 1. studentischer Eigeninitiative und Eigenverwirklichung auf dem Gebiet der Forschung entsprang, 2. aber um des Wissens Berliner Kirchengemeinden um sich selbst willen und ihres Gedenkens ihrer guten und weniger guten Wege willen. Jede Kirchengemeinde hat vor Gott ihre eigenen Fragen und Antworten, ihre eigenen Menschen, auch ihre eigenen Flecken und Runzeln. In je ihrer kleinen Geschichte haben sie je ihre eigenen Gottesbegegnungen und -erfahrungen. So mag Ihre Arbeit helfen, dass die Gemeinden sich selbst im Spiegel von Gottes Antlitz zugleich dankbar und gebeugt erkennen lernen.“
(Prof. Friedrich-Wilhelm Marquardt)
Beiträge von: Ruth Boge, Bertha Bolte-Wittchen, Anneli Freund, Olaf Kühl-Freudenstein, Barbara Krüger, Torsten Krüger, Ralf Lange, Peter Noss, Dirk Chr. Siedler, Gundula Tietsch, Claus P. Wagener, Walter Wendland, Heinrich-Wilhelm Wörmann.
Die in diesem Band untersuchten Gemeinden: Adlershof, Am Lietzensee, Apostel-Paulus, Dahlem, Dankes, Diakonissenhaus »Salem«, Epiphanien, Evang. Johannesstift, Frieden (Wedding), Friedenau, Friedrichsfelde, Galiläa, Gossner Mission, Gustav-Adolf, Heiland, Himmelfahrt, Karlshorst, Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis, Lichtenrade, Luisen, Luther (Spandau), Melanchthon, Nathanael, Nazareth, Oster, Pankow, Rudow, Schwimmende Schifferkirche, Siemensstadt, St. Johannis-Moabit, St. Nikolai (Spandau), St. Paul, St. Peter und Paul. St. Thomas, Staaken-Dorf, Stephanus, Tegel, Tempelhof, Versöhnung, Weihnacht, Weißensee, Wichern (Haselhorst).
ISBN 3-923095-61-9
1999
632 Seiten, 46 Abb.
21,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Mit einem Anhang über das Institut Kirche und Judentum
Der weit über Deutschland hinaus bekannte Theologe und Judaist Hermann L. Strack wirkte über vier Jahrzehnte an der Berliner Universität und leitete fast ebenso lange das von ihm gegründete Institutum Judaicum. Ralf Golling zeichnet in einer ersten Studie Lebensweg und Wirken Stracks nach, seine kundige Vermittlung von Sachkenntnissen über das Judentum, seinen engagierten Kampf gegen den Antisemitismus und seine Förderung der Judenmission. In einer zweiten Studie erarbeitet er die Entwicklung des Institutum Judaicum unter Stracks Leitung sowie seine wechselvolle Geschichte nach dem Tode des Gründers von der Neuorientierung unter Hugo Greßmann über die Nazizeit bis zum Neuanfang nach 1945, der nur zehn Jahre andauerte. Ein umfangreicher Teil mit Dokumenten und Abbildungen schließt die Darlegungen Gollings ab. Sie werden abgerundet mit einer Würdigung von Stracks Arbeiten zur rabbinischen Literatur durch den Wiener Judaisten Günter Stemberger.
Mit einem Beitrag über das Institut Kirche und Judentum von Martin Stöhr und mit einer Dokumentation der bei der Neueröffnung des Instituts an der Humboldt-Universität gehaltenen Ansprachen sucht der Band eine Verbindung zwischen der alten und der neuen Arbeit zum christlich-jüdischen Verhältnis an dieser Berliner Universität herzustellen.
„Das Buch ist mehr als die Darstellung eines Kapitels Wissenschaftsgeschichte geworden. Es führt die Bedingtheiten und Aufgabenstellungen jüdischer Studien in christlicher Verantwortung am Beispiel Berlin anschaulich vor Augen ... Den informativen und spannend geschriebenen Beiträgen, die den Rückblick in das Licht neuer Perspektiven zu stellen vermögen, bleibt ... eine breite Leserschaft zu wünschen.“ (Theologische Literaturzeitung 1998)
ISBN 3-923095-68-6
1996
237 Seiten
15,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Der griechisch-orthodoxe Beitrag zu einem ökumenischen jüdisch-christlichen Dialog
Thomas Kratzert erarbeitet in seiner Monographie die Geschichte des jüdisch-christlichen Dialogs in der ökumenischen Bewegung, insbesondere im Ökumenischen Rat der Kirchen, und untersucht von hier aus die Frage nach der ökumenischen Bedeutung dieses Dialogs.
Kratzert zeigt auf, zu welchen Konflikten die ausschließlich nordatlantische Orientierung der Dialogarbeit des ÖRK führt, und erläutert am Beispiel der griechischen Orthodoxie die Probleme von Christen, die sich von dem Dialog ausgegrenzt fühlen oder in kritischer Distanz zu ihm stehen, weil sie eine unverwechselbare eigene Beziehung zu Juden haben. An der orthodoxen Bewertung der Geschichte des Verhältnisses von Juden und griechisch-orthodoxen Christen, am Bild des Judentums in der Liturgie und am aktuellen Religionsunterricht verdeutlicht der Verfasser den Kontext der griechisch-orthodoxen Einstellung. Abschließend würdigt Kratzert die bisher stattgehabten, zu wenig beachteten jüdisch-griechisch-orthodoxen Dialoge. Er skizziert Anregungen, die von dieser Seite aus zu erwarten sind, und plädiert nachhaltig für eine ökumenische Öffnung des jüdisch-christlichen Dialogs.
Die Untersuchung ist im Herbst 1993 von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum als Dissertationsschrift angenommen worden. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Konrad Raiser, dem derzeitigen Generalsekretär des ÖRK.
„Die Arbeit ist sorgfältig, informativ und überzeugend durchgeführt.“ (Journal of Ecumenical Studies 1997)
ISBN 3-923095-67-8
1994
340 Seiten
17,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Die noachidischen Gebote und Ansätze zu ihrer Rezeption im Christentum
Das Buch bietet eine umfassende Analyse der rabbinischen Konzeption von „sieben Geboten an die Nachkommen Noahs“. In dieser Gebotsreihe sieht Israel die fundamentalen Weisungen Gottes an die Menschheit zusammengefasst, ihre Beachtung soll Nichtjuden den Zugang zur kommenden Welt eröffnen. Eindringlich verdeutlicht Klaus Müller, wie Christen die Weisung der Tora nicht an Israel vorbei, sondern mit Hilfe jüdischer Erkenntnis der Bibel verstehen können.
„Auf christlicher Seite bisher beispiellos. An Müllers Untersuchung beeindruckt besonders die gründliche historische Arbeit und umfassende Auswertung rabbinischer Quellen.“ (Judaica 1997)
ISBN 3-923095-66-X
2. Aufl. 1998
307 Seiten
17,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Die Gutachten der hallischen Theologen im 18. Jahrhundert zu Fragen der Judentoleranz
Udo Arnoldi präsentiert in seiner Bochumer Dissertation mit 22 Gutachten von hallischen Theologen des 18. Jahrhunderts zu Fragen der Judentoleranz einen wahren Schatz christlich-theologischer Verlautbarungen zum christlich-jüdischen Verhältnis. Auf der Basis einer vergleichenden Analyse und Interpretation vermittelt der Verfasser einen präzisen Einblick in die Vielfalt und den Wandel der Auffassungen evangelischer Theologen zu Fragen der Judentoleranz zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert.
„Dem Verfasser ist für die Erschließung dieses bisher kaum bekannten Kapitels zu danken.“ (Theologische Revue 1994)
ISBN 3-923095-65-1
1993
286 Seiten
16,00 EUR
(inkl. Mwst., zzgl. Versand)
Thema der Arbeit sind u.a. die folgenden weitgefächerten Fragen: Wie gestaltete sich im 17. und 18. Jahrhundert das Verhältnis der evangelischen Kirche zu den Juden? Wie dachten Theologen über das jüdische Volk, und wie gingen Pfarrer und Kirchenleitungen mit Problemen des Zusammenlebens von Juden und Christen um? Wie verhielt man sich zu Juden, die sich taufen lassen wollten, und wie zu den getauften?
Jung zeigt, welche Kluft im württembergischen Pietismus zwischen judenfreundlicher Theorie und judenfeindlicher Praxis bestand, auch wenn es Ausnahmen gab.
„Zweifellos liegt mit der Arbeit von Jung eine der interessantesten Neuerscheinungen zur Geschichte der Juden in Württemberg, zur Missions- und Theologiegeschichte sowie zur Pietismusforschung vor.“ (Blätter für württembergische Kirchengeschichte 1994)
ISBN 3-923095-64-3
1992
395 Seiten
18,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Das Judentum im Urteil deutscher Alttestamentler. Zur Kritik theologischer Geschichtsschreibung
Die Studie untersucht das wissenschaftliche Werk von 13 deutschen Alttestamentlern aus der Zeit von 1850-1950 auf das von ihnen dargebotene Bild der israelitisch-jüdischen Geschichte in der Antike hin. Minutiös zeigt der Verfasser auf, in welchem Maße die über das antike Judentum gefällten Urteile in der Regel weniger historisch begründet sind, als vielmehr vorgängigen theologischen Wertsetzungen folgen.
Ein „sehr akribisch gearbeitetes und höchst informatives Buch“. (Lutherische Monatshefte 1991)
ISBN 3-923095-63-5
1991
209 Seiten
15,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Ein Lebens- und Erkenntnisweg zur Theologie der Hebräischen Bibel
Yehezkel Kaufmann, der wohl wichtigste Historiker der jüdischen Sozialgeschichte, ist weltweit auch als bedeutender Interpret der Geschichte der biblischen Religion anerkannt. In seiner Biographie wertet Thomas Krapf zum erstenmal den literarischen Nachlass Kaufmanns aus und stellt seine intellektuelle Entwicklung in ihrem zeitgeschichtlichen Kontext dar. Vor diesem Hintergrund analysiert er die methodologischen Besonderheiten von Kaufmanns Interpretation des Pentateuch.
ISBN 3-923095-62-7
1990
154 Seiten
12,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Kirche im Wedding 1933–1945
Die Untersuchung Minkners besticht durch ihre präzise Erarbeitung der Geschichte der einzelnen Kirchengemeinden in Berlin-Wedding aus Primärquellen, Korrespondenzen und den Erinnerungen von Zeitzeugen. Einfühlsam zeichnet Minkner die regionalgeschichtlichen Ereignisse in die überregionalen Zusammenhänge des Kirchenkampfes ein.
„Diese Darstellung ist in vieler Hinsicht exemplarisch für die Situation in deutschen Gemeinden zwischen 1933 und 1945.“ (Judaica 1988)
ISBN 3-923095-59-7
1986
205 Seiten
10,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Ernst Simon und die jüdische Erwachsenenbildung in Deutschland
Simon, einer der großen Pädagogen in Israel, hat die entscheidenden Anstöße für sein praktisches und theoretisches Lebenswerk während des Ersten Weltkrieges und in der nachfolgenden Zeit erhalten.
Die Untersuchung Michael Bühlers ist eine einfühlsame Biographie für die Zeit von Simons Wirken in Deutschland (1899–1933). Sie bietet eine detaillierte Darstellung der neuen jüdischen Erwachsenenbildung in Deutschland (1920–1938), vor allem auch der Tätigkeit des Freien Jüdischen Lehrhauses in Frankfurt.
„Was die Arbeit von Bühler auszeichnet, ja, sie zu einem Standardwerk jüdischer Erwachsenenbildung in der Weimarer wie in der nationalsozialistischen Zeit macht, ist ihre geglückte Einbindung der Tätigkeit Ernst Simons sowohl in den sozial- wie geistesgeschichtlichen Kontext von Entwicklungen innerhalb des Judentums in Deutschland im ersten Drittel dieses Jahrhunderts als auch in den Zusammenhang jüdischer Erwachsenenbildung in dieser Zeit.“
(Zeitschrift für Pädagogik 1988)
ISBN 3-923095-58-9
1986
201 Seiten
8,00 EUR
(inkl. Mwst., zzgl. Versand)
Arbeiten zum christlich-jüdischen Verhältnis
Der Band vereint eine umfassende, nachgelassene Studie Günther Harders „Der jüdische Mensch in christlicher Sicht“, den intensiven Briefwechsel Harders mit Ernst Ludwig Ehrlich und eine Reihe von meist an entlegener Stelle veröffentlichten Aufsätzen zum christlich-jüdischen Verhältnis im 19. und 20. Jahrhundert. Hervorzuheben sind Harders Überlegungen zur Judenmission und zur Frage nach der Kontinuität und Diskontinuität des Gottesvolkes.
„Das außerordentlich reiche und tiefgreifende Buch wird jedem Interessierten als wichtiger Leitfaden dienen: es trägt nämlich dem Judentum ganz Rechnung, ohne jedoch vom Christuszeugnis Abstriche zu machen.“
(Deutsches Pfarrerblatt 1987)
ISBN 3-923095-57-0
1986
281 Seiten
12,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Geschichtsdeutung der Juden in Spanien vor der Vertreibung am Beispiel Abravanels und Ibn Vergas
Ausgehend von den beiden Ereignissen, die in der Geschichte der Juden einen tiefen Einschnitt bildeten, der Judenvernichtung im 20. Jahrhundert und der totalen Vertreibung der Juden aus Spanien im Jahre 1492, sichtet Marianne Awerbuch die bibelexegetischen und messianischen Schriften des Philosophen und Staatsmannes Isaak Abravanel und des Chronisten Ibn Verga und analysiert ihre Geschichtsbedeutung im Horizont der drohenden Vertreibung. Ohne dass die durch Jahrhunderte getrennten Zeiten 1492 und 1933–1945 vermengt werden, tritt eine Fülle von Zusammenhängen vor Augen.
ISBN 3-923095-56-2
1985
177 Seiten
8,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Adolf Stoecker und seine antijüdische Bewegung
Wie nur wenige kirchliche Gestalten am Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der Hofprediger und Gründer der Berliner Stadtmission Adolf Stoecker seiner eigenen Zeit eingeprägt und weit über sie hinaus gewirkt. Die von ihm begründete antisemitische oder antijüdische Bewegung wurde von breiten Kreisen getragen, der von ihm propagierte Antisemitismus wirkte bis weit in die Hitlerzeit hinein.
Hans Engelmann hat in seiner Untersuchung umfangreiches und zum Teil schwer zugängliches Quellenmaterial verarbeitet. Im Rückgang bis an die Anfänge Stoeckers analysiert er in durchdringendem historischen Verstehen seine antisemitische Agitation und ihre Begründung, ihr Verhältnis zu seiner Theologie und die Geschichte der von ihm begründeten Bewegung. Frei von allen Klischeevorstellungen wird so ein Stück jener kirchlichen Geschichte durchsichtig gemacht, die aus dem Vorfeld des Holocaust nicht wegzudenken ist.
ISBN 3-923095-55-4
1984
185 Seiten
8,00 EUR
(inkl. MwSt., zzgl. Versand)
Die Todesbilder der Nelly Sachs
„Salz ist mein Erbe“ heißt ihr vermutlich letzter Satz an die Leser. Es sind die Tränen eines Menschen, der eine tiefe Wunde durch sein Leben getragen hat, eine Wunde, die nicht nur seine eigene oder die seines Volkes war, sondern die Wunde dieser Welt, dieser Kultur, dieses Jahrhunderts ist.
Nelly Sachs, jene trotz Nobelpreis fast schon wieder vergessene deutsch-jüdische Lyrikerin der Nachkriegszeit, erfährt in dieser Arbeit eine Würdigung ihres lyrischen Werkes.
ISBN 3-923095-54-6
1983
136 Seiten
6,00 EUR
(inkl. Mwst., zzgl. Versand)