Wenn ich diese einzigartige Wortkombination in den Psalmen lese, spüre ich, wie mein Herz vor Aufregung vibriert.
Hier liegt ein Appell des Selbst an etwas anderes in uns vor, etwas, das einerseits eine direkte Verbindung zum Erhabenen hat, andererseits aber nicht immer im Hier und Jetzt präsent ist.
Diese Seele ist eine schwer fassbare Sache. Sie ist der Grund, warum wir über bestimmte Momente, aus der Tiefe unseres Seins, über die Erfahrung des Lebens staunen und für die Geschenke, die wir erhalten, dankbar sind. In dieser Zeit sagt unser ganzes Wesen Segen und Dank.
Es ist klar, dass wir auch in unserem täglichen Leben Danke sagen und segnen, aber wenn meine Seele aus der Tiefe hervorbricht, wenn wir die gleiche Erhebung verspüren, sind das Situationen, in denen wir die Gegenwart Gottes spüren. Diese Momente geben uns die Kraft, uns mit der materiellen menschlichen Existenz voller Herausforderungen auseinanderzusetzen.
Nach der jüdischen Tradition (Babylonischer Talmud, Berachot 10a) habe David diesen Psalmvers gesungen, als er sich als Säugling an den Brüsten seiner Mutter nährte.
Mein erster Impuls ist zu sagen:
Aber die Wohltaten, die er in diesem Moment empfing, rührten doch unmittelbar von seiner Mutter her!
Müsste der erste Lobpreis nicht ihr gelten, anstatt die mit dem Körper einer Frau verbundene Leistung gleich wieder zu spiritualisieren? Aber das ist ja gerade die Herausforderung für Menschen, die mit Gott leben: In allem, auch dem Offensichtlichen, immer noch eine andere Ebene der Wirklichkeit zu entdecken. Das verlangt dieser Vers uns ab: Erst einmal Gott zu segnen, d.h. in eine Beziehung zu dieser Wirklichkeit zu treten, die nicht zu begreifen ist. Und dann in unseren Alltag zurückzuspringen und all die kleinen und großen Wohltaten wahrzunehmen, die uns physisch und psychisch am Leben erhalten. Und wie schön eigentlich, dass diese Auslegungstradition hier in den Brüsten einer Frau die Wohltaten Gottes erkennt und dabei auch die Mutter Davids sichtbar werden lässt.
Lobe/Segne, meine Seele, ה׳, vergiss nicht all seine Wohltaten.
Nach der jüdischen Tradition (Babylonischer Talmud, Berachot 10a) habe David diesen Psalmvers gesungen, als er sich als Säugling an den Brüsten seiner Mutter nährte. Mein erster Impuls ist zu sagen: Aber die Wohltaten, die er in diesem Moment empfing, rührten doch unmittelbar von seiner Mutter her! Müsste der erste Lobpreis nicht ihr gelten, anstatt die mit dem Körper einer Frau verbundene Leistung gleich wieder zu spiritualisieren?
Aber das ist ja gerade die Herausforderung für Menschen, die mit Gott leben: In allem, auch dem Offensichtlichen, immer noch eine andere Ebene der Wirklichkeit zu entdecken. Das verlangt dieser Vers uns ab: Erst einmal Gott zu segnen, d.h. in eine Beziehung zu dieser Wirklichkeit zu treten, die nicht zu begreifen ist. Und dann in unseren Alltag zurückzuspringen und all die kleinen und großen Wohltaten wahrzunehmen, die uns physisch und psychisch am Leben erhalten. Und wie schön eigentlich, dass diese Auslegungstradition hier in den Brüsten einer Frau die Wohltaten Gottes erkennt und dabei auch die Mutter Davids sichtbar werden lässt.